Sexualisierte Gewalt steht dem christlichen Glauben und Auftrag völlig konträr entgegen. Niemals durften und dürfen Menschen im Raum der Kirche solche (und andere) Gewalt erfahren. Es beschämt zutiefst, dass dies alles geschehen ist und dass Kirchen bei der Aufarbeitung der eigenen Schuld lange gezögert und dann allzu oft eher die Täter als die Opfer geschützt haben.
Immerhin (aber gewiss keine Entschuldigung oder gar Rechtfertigung): seit 2020 gibt es in unserer Landeskirche ein Präventionsgesetz und seit 2021 ein Rahmenschutzkonzept, das in den Gemeinden und Einrichtungen umgesetzt werden muss. Zahlreiche Basisschulungen haben inzwischen stattgefunden.
Die Lukas-Gemeinde unternimmt nötige Schritte: Die vom Kirchenvorstand eingesetzte “Arbeitsgruppe Schutzkonzept” hat sich am 28.2., 29.4., 22.7., 07.10., 18.11., 16.12.2024, am 10.02.2025 und abschließend am 07.07.2025 im Gemeindezentrum getroffen, um die sog. Risiko- und Potenzialanalyse für unsere Kirchengemeinde durchzuführen und das Schutzkonzept vorzubereiten.
Das Schutzkonzept wurde am 16.12. in der AG vorläufig abgeschlossen, um die noch einmal gesichtete Risiko- und Potenzialanalyse ergänzt und der Landeskirchlichen Fachstelle zur Überprüfung weitergeleitet. Der Rücklauf dauerte etwas länger. Schließlich konnte die AG die Monenda der Fachstelle einarbeiten und dem Kirchenvorstand zur Verabschiedung vorlegen. Der Beschluss erfolgte am 17. September 2025. Die Präventionsbeauftragten werden in der Sitzung im Oktober 2025 benannt.
Jetzt machen wir uns an die Umsetzung, die noch einmal viel Energie erfordern wird.
Die Protokolle der Sitzungen und den bisherigen Stand des Schutzkonzeptes finden Sie unten zum Herunterladen. Der AG gehören u.a. Psychologinnen, die Jugendreferentin, Jugendliche und erfahrene Menschen aus dem weltlich pädagogischen Bereich an. Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit haben, nehmen Sie bitte mit Pfr. Wanke Kontakt auf.
Die Ansprechperson für Betroffene in unserem Dekanatsbezirk ist unsere Klinikseelsorgerin, Pfarrerin Karin Wildt (Tel: 0911/7580-1621; E-Mail: Karin.Wildt@klinikum-fuerth.de), die Beauftragte ist Pfarrerin Katharina Bach-Fischer (Gemeinde St. Paul in der Südstadt,Tel: 0911/76632-20; E-Mail: katharina.bach-fischer@elkb.de), im Bereich der Evangelischen Jugend Fürth Carmen Dornberger (Tel.: 01522 / 686 55 89; E-Mail: dornberger@ej-fuerth.de) sowie Christian Neeß (Tel.: 0174 / 363 77 86; E-Mail: neess@ej-fuerth.de), s.a. https://www.fuerth-evangelisch.de/aktiv-gegen-missbrauch.
Mehr Informationen, u.a. zur Ansprechstelle für Betroffene, finden Sie auf den Seiten der landeskirchlichen Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt auf https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/. Bitte beachten Sie auch die Beiträge der Fachstelle zu Haltung, Beratungsmöglichkeiten und Schulung.
Ende Januar 2024 ist mit der Vorstellung der sog. "ForuM-Studie" amtlich geworden (hier finden Sie die komplette, über 800-seitige Studie, weiter unten die Zusammenfassung zum Herunterladen): Das Ausmaß der sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche ist um ein Vielfaches größer als geahnt oder befürchtet, und es ist mitnichten so gewesen, dass die vermeintlich modernere und/oder liberalere Form des Protestantismus einen Präventionseffekt gegenüber etwa den Strukturen der katholischen Kirche geboten hätte.
Leitbild der Lukas-Gemeinde zum Umgang mit sexualisierter Gewalt
Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Dies verleiht uns Menschen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft. In unserer Kirchengemeinde wollen wir diese Würde achten. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt. Gewalt ist mit dieser gottgegebenen Würde unvereinbar und hat deshalb keinen Raum in unserer Gemeinde.
Wir wollen Menschen, ganz besonders Kindern und Jugendlichen, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Vertrauen, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können.
Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Mit diesen werden wir offen und transparent umgehen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, werden wir tätig. Wir unterstützen aktiv den Umgang mit Fehlern, Beschwerden und Meldungen. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der achtsamen Fürsorge (s. Anhang 1 im Schutzkonzept).
In unserem Verhaltenskodex, den alle hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschreiben, wird deutlich, wie dieses Leitbild in unserer täglichen Arbeit konkret wird.
Das Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt für die Lukas-Gemeinde, das der Kirchenvorstand am 17.09.2025 beschlossen hat:
Haltung
Beratungsmöglichkeiten